Pflanze des Monats Mai
Linde

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Linde - Tilia cordata, platyphylos scop. (Lindengewächse)

Lindenblüten

Lindenblüte

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Lindensamen

Lindensamen

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Kurzer Steckbrief

Alter: bis zu 1000 Jahre Wuchshöhe: bis 35 m, Blütezeit: V-VI
Volksnamen: Bastbaum, Augustlinde
Sammelgut: Blätter, Blütenknospen
Sammelzeit: Mai - Juni
Vorkommen: häufig als Zierbaum kultiviert

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Die Linde stellt sich vor

Die Bilder, die mit mir verbunden sind, erinnern an Sanftmut und Geborgenheit, aber auch an Leben und Sinnesfreuden. Selbst mein Name, Linde, weist auf Gelinde und Linderung hin. In der Antike wurde unter meinem Baum der Göttin Aphrodite Opfer dargebracht und bei den Germanen weihte man mich ebenfalls der Göttin der Liebe, Freya.

Dichter haben mich besungen und Wolfram von Eschenbach hat seine Balladen unter meinen Fittichen verfasst. Es gibt wohl unzählige Geschichten in denen ich vorkomme: Siegfried hätte beinahe Unverwundbarkeit erlangt als er im Blut des toten Drachen badete, wenn ihm nicht ein Lindenblatt zwischen seine Schultern gefallen wäre, wodurch er wiederum verletzlich war. Wenn man nur daran denkt, in vielen Ortsnamen ich enthalten bin, so weist dies ebenfalls auf meine Bedeutung hin.

Unter meinem Dach versammelte sich einst die Dorfbevölkerung zum Tanzen und Feiern. Aber neben dem Feiern wurden auch Gerichtsverhandlungen unter meinem Schutz abgehalten, was sich in der Redewendung „unter der Linde kommt die Wahrheit zutage, ausdrückt. Außer dieser Symbolik gibt es auch etwas sehr pragmatisches: Schon in alten Pfahlbauten wurde der Lindenbast verwendet, um Matten und Kleider herzustellen.

In der Heilkunde ist meine schweißtreibende Eigenschaft bekannt, deshalb sollte ein Tee aus meinen Blüten schon bei den ersten Zeichen einer Erkältung getrunken werden. Außerdem zählen meine frischen, herzförmigen Frühjahrsblätter als wahre Delikatesse.

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Standort und Pflückhinweise

Die Linde findet man in Laubmischwäldern, aber auch des Öfteren in Gastgärten, an Dorfrändern oder früher mitten am Dorfplatz. Der ideale Erntezeitpunkt für die Knospen umfasst nur ein Zeitfenster von ein paar Wochen, das je nach Witterung etwas verschieden ist. Wenn sich aus den Knospen die Blätter ausrollen und noch hellgrün und weich sind, so ist der beste Zeitpunkt für die Ernte.

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Heilwirkung

schweißtreibend, fiebersenkend, krampflösend

Lindenblütentee
gilt als schweißtreibendes und leicht fiebersenkendes Mittel. Zarte Blätter und Blütenknospen eignen sich für die Wildkräuterküche

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Wildkräuterküche

Lindenpesto
Frische Lindenblättern haben einen außergewöhnlich guten Geschmack, daher bilden sie auch den Hauptbestandteil im Baumpesto. Dazu einfach frische Knospen sammeln, etwas kleiner schneiden, mit Olivenöl und Sonnenblumenkeren vermengen und fertig.

Lindenpesto

Salate
Da kaum Blätter einen derart fein nussigen Geschmack haben wie Lindenblätter, eignen sie sich bestens für Salate. Dazu einfach Salate mit frischen jungen Lindenknospen nach Geschmack zubereiten.

Lindensalat

Weitere Rezeptideen
Natürlich sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Lindenblätter lassen sich natürlich in vielerlei Gerichte wie Suppen und Aufstriche, aber auch in Knödel einarbeiten.

Pflanze des Monats:

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