Pflanze des Monats Januar
Vogelmiere

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Vogelmiere - Stellaria media (Nelkengewächse, Caryophyllaceae)

Vogelmiere im Frühling

Vogelmiere im Frühling

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Vogelmiere im Sommer

Vogelmiere im Sommer

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Vogelmiere im Winter

Vogelmiere im Winter

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Kurzer Steckbrief

Alter: einjährig, Wuchshöhe: bis 15 cm, Blütezeit: ganzjährig Farbe: weiß
Volksnamen: Hühnermiere, Mausdarm, Hühnerdarm
Sammelgut: das ganze Kraut
Sammelzeit: das ganze Jahr über
Vorkommen: Halbschatten, feuchter Boden, nicht anspruchsvoll
Hauptwirkungen: harntreibend, antiviral
Anwendungen: als Tee, aber vorwiegend in der Wildkräuterküche

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Die Vogelmiere stellt sich vor

Wenn man von mir spricht, beginnt dies meistens so: „ die Vogelmiere gehört zu den verbreitetesten Unkräutern. Sie wuchert das ganze Jahr, ob in Gärten oder Acker. Sie dringt auch noch aus Mauerspalten hervor. Tatsächlich, wenn man die Augen aufmacht, sieht man mich überall. Ich gedeihe, wo nur ein bisschen Raum zum Leben ist und entfalte mein Grün und strecke mein weißes Köpfchen aus allen Ritzen hervor. Geht man durch die Stadt, so könnte man meinen, ich sei ein reiner Stadtbewohner, da ich überall anzutreffen bin: In Blumentöpfen oder auf Verkehrsinseln.

Gelobt werde ich im Besonderen erst seit Pfarrer Kneipp. Er meinte über mich, dass ich hervorragende Dienste leiste.
„ Man kann den Hühnerdarm (so ein Volksname von mir) recht passend ein Lungenkraut im eigentlichen Sinn des Wortes nennen, weil er auflösend und schleimlösend wirkt und auch bei Blutbrechen, Bluthusten sowie bei Hämorrhoiden, bei Nieren- und Blasenleiden sehr gute Dienste leistet. Auch äußerlich ist der Hühnerdarm sehr wirksam bei offenen Schäden, Ausschlägen und alten, faulen Geschwüren. Mischt man ihn noch mit Spitzwegerich und Zinnkraut, so kann man große Erfolge erzielen.“ Dies wird mir auch heute aufgrund meiner Saponine bestätigt. Außerdem eigne ich mich vorzüglich als Wildgemüse.

Werfen wir noch einen Blick auf meine Inhaltsstoffe, so überzeuge ich als Wildgemüse auf Anhieb. Gerade mein Inhalt an Spurenelementen wie Kalium, Magnesium und Kalzium ist ums vielfache höher von dem eines Kopfsalates. Zusätzlich wird noch mein hoher Vitamingehalt vorwiegend A, C, B1 und B2 sowie mein Gehalt an Kieselsäure hervorgehoben. Allen Grund also für die feine gute Wildkräuterküche.

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Standort und Pflückhinweise

Die Vogelmiere schmeckt das ganze Jahr über sehr fein nußig. Man kann sie dementsprechend von Jänner bis Dezember ernten. Das Kraut gedeiht besonders gut, wenn’s etwas feucht und schattig ist. Auch im Winter, wenn es schneefrei und nicht zu kalt ist, wächst es wunderbar. Zusätzlich ist es leicht in jedem Blumentopf zu ziehen. Innerhalb eines Jahrs bringt die Vogelmiere zirka sechs Generationen an Pflanzen hervor, wodurch es immer absolute Hochsaison hat.

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Anwendungen

Teeaufguss
2 TL des Krautes mit einem ¼ Liter Wasser überbrühen und zehn Minuten ziehen lassen oder gemischt mit Spitzwegerich, Thymian und isländisches Moss bei Husten, ist ein gängiges Rezept aus der Volksmedizin.

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Wildkräuterküche

Vogelmiere Erdäpfelsalat
5 speckige Erdäpfel, 1 Karotte, 1 Stange Lauch, 2 Hand voll Vogelmiere, Essig, Öl, Salz. Erdäpfel kochen, schälen und grob schneiden. Kartoffel und klein geschnittenen Lauch mit den übrigen Zutaten vermengen und abschmecken.

Vogelmiere Wildkräuteraufstrich
Einfach etwas Frischkäse mit viel klein geschnittener Vogelmiere vermischen und noch ein wenig pfeffern. Schmeckt super zu Schwarzbrot.

Wildkräuteraufstrich mit frischem Dinkelbrot zu Neujahr

Wildkräuteraufstrich mit frischem Dinkelbrot zu Neujahr

Weitere Rezeptideen
In Suppen kann am Schluss das ganze Kraut fein geschnitten beigegeben werden. Eignet sich auch für Gemüse oder reine Kartoffelsuppen als Einlage, aber auch als Teil einer reinen Wildkräutersuppe. Passt natürlich auch in Wildkräuterpestos. Ist sogar aufgrund seines feinen, nussigen Geschmacks mit würzigeren Kräutern wie Gundelrebe gut als Geschmacksausgleich. Kurz, echt ein tolles Kraut!

Pflanze des Monats:

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