Pflanze des Monats Juli
Arnika

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Arnika - Arnica montana (Korbblütler, Asteraceae)

Arnikablüte

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Arnikablüten

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Arnikakraut

Arnikakraut

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Kurzer Steckbrief

Alter: Mehrjährig Wuchshöhe: bis 30 cm, Blütezeit: VI-VIII gelb
Volksnamen: Bergwohlverleih, Wolfsauge, Engelskraut
Sammelgut: vorwiegend Blüten
Sammelzeit: Blüten zu Beginn
Vorkommen: sonnige Alpenpflanze

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Die Arnika stellt sich vor

Im Volksbrauchtum diente ich einst vorwiegend als Schutzpflanze, bei Blitzschlag. Zu diesem Zweck wurde ich unter das Dach gelegt. Es war auch üblich meine Blüten zu trocknen und verbrennen und dabei folgenden Spruch aufzusagen: „ Steckt Arnica an, damit das Wetter sich scheiden kann“ In manchen Gegenden steckte man auch Sträuße von mir in die Ecken der Felder, damit ein Gewisser „Bilwissschnitter“, ein Dämonisches Wesen das in der Nacht Schaden anrichtet-, nichts ausrichten und vernichten kann.

Vermutlich zum ersten Mal wurde Hildegard von Bingen auf mich aufmerksam. Sie nannte mich „wolfesgelegena“, was in den vielen Volksnamen die ich habe, wie „Wulfsblöme“ immer noch nachklingt. Über die Wirkung als Heilkraut wird geschichtlich betrachtet erst relativ spät von mir berichtet. Erste sichere Aufzeichnungen über meine Heilkraft gehen auf Tabernaemontanus aus dem Jahre 1613 zurück.

Sebastian Kneipp hingegen sagte über mich: „ Ich bin nicht mit Gold zu bezahlen, ich verdiene es an die erste Stelle der Heilmittel bei Verwundungen gesetzt zu werden“. Und Pfarrer Künzle meint: „Die Arnika ist eines unserer vornehmsten Heilkräuter“ Auch Goethe schwärmte von mir, da er bei Herzkrämpfen einen Tee aus mit zubereitete. Ansonsten finde ich breite Verwendung in der Homöopathie zur Erstbehandlung bei Schock und Traumata. Auch in der Volksheilkunde bin ich zur Einreibung bei Rheuma und Gicht, angesetzt in Alkohol, äußerst beliebt.

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Standort und Pflückhinweise

Die Arnika ist eine typische Gebirgspflanze die vorwiegend in höheren Regionen zu finden ist. Beim Pflücken reicht es, die Zungenblüten abzuzupfen und zu sammeln. Durch diese Methode bleiben die Samen erhalten.

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Heilwirkung

Hauptwirkungen
desinfizierend, entzündungshemmend, blutstillend, kreislaufanregend

Anwendungsformen
äußerlich als Salbe oder Tinktur bei Rheuma, Blutergüssen, Stauchungen und Quetschungen, Zerrungen der Sehnen und homöopathisch bei traumatischen seelischen sowie körperlichen Geschehen.

Tinktur
Nach Pfarrer Künzle nur die Arnikablüten mit Alkohol übergießen; Verhältnis 1:10, nach 14 Tagen abseihen, bei stumpfen Wunden und als Einreibung bei rheumatischen Beschwerden und Hexenschuss, bei offenen Wunden nach Künzle fünffach mit Wasser verdünnen.

Verdünnte Tinktur
Umschläge mit verdünnter Tinktur bei Abszessen, Furunkel, Fingernageleiterungen, infizierten Wunden.

Pflanze des Monats:

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